Metabolisches Syndrom

Definition:
Gleichzeitiges Vorhandensein von Übergewicht/Adipositas, Insulinresistenz/Diabetes mellitus, Fettstoffwechselstörung (oft familiäre Hypertriglyceridämie) und Bluthochdruck.

Diagnostik:

  • Übergewicht bestimmt am Taillenumfang; bei Männern > 102 cm, bei Frauen > 88 cm
  • Nüchternblutzucker < 125 mg/dl
  • Triglyceride > 150mg/dl und HDL-Cholesterin < 40 mg/dl (Männer) und < 50 (Frauen)
  • Blutdruck > 140/90 mm Hg

Ernährungstherapie:
Das metabolische Syndrom kann, sofern es rechtzeitig diagnostiziert wird, durch eine Ernährungsumstellung vollständig beseitigt werden.

  • Ernährungsanamnese zur Erfassung der Lebensmittelauswahl.
  • Ernährungsprotokoll.
  • Individuell angepasste Ernährung bezüglich Energiezufuhr, Fett- und Kohlenhydratmodifikation
  • Gewichtsmanagement / Bewegungsmanagement.
  • Umgang mit der Ernährungspyramide zur Deckung aller wichtigen Nährstoffe.

Niereninsuffizienz

Definition:
Die Nieren haben die Aufgabe, Stoffwechselabbauprodukte in den Urin abzugeben. Bei Niereninsuffizienz ist diese Funktion eingeschränkt und die giftigen Stoffwechselabbauprodukte (z.B. Kreatinin) steigen im Blut an. Verschiedene Arten von Nierenerkrankungen (z.B. durch Infektionen, Medikamentenschädigung, Autoimmunerkrankungen) münden in eine Niereninsuffizienz. Durch eine geeignete Ernährung kann die Menge an giftigen Stoffwechselprodukten niedrig gehalten werden.

Diagnostik:
Erhöhte Werte von harnpflichtigen Stoffwechselprodukten im Blut weisen auf eine Niereninsuffizienz hin. Nierenfunktionsuntersuchungen wie die Kreatinin-Clearance zeigen die Höhe des Funktionsverlustes der Niere an.

Ernährungstherapie:

  • Ernährungsanamnese zur Erfassung der Aufnahme von Eiweiß, Phosphat und Kalium.
  • Ernährungsprotokoll.
  • Nährstoff-Feinanalyse.
  • Erstellung eines individuellen Ernährungsplanes.
  • Einführung in die Lebensmittelkennzeichnung/Lebensmittelkunde.
  • Umgang mit der Ernährungspyramide zur Deckung aller wichtigen Nährstoffe.

Osteoporose / Knochenentkalkung

Definition:
Mit zunehmendem Alter kommt es bei vielen Menschen zu einem verstärkten Abbau von fester Knochenmasse (Kalksalz). Der Knochen wird porös und brüchig. Besonders betroffen sind Personen, die Cortisol-haltige Medikamente einnehmen und Frauen in der Menopause.

Diagnostik:
Erste Hinweise ergeben sich oft aus einem spontanen Knochenbruch. Die Diagnose des Ausmaßes der Knochenentkalkung erfolgt durch Knochendichtemessung.

Ernährungstherapie:

  • Ernährungsanamnese zur Erfassung der Aufnahme von calciumhaltigen Nahrungsmitteln.
  • Ernährungsprotokoll.
  • Kennenlernen von calciumreichen Lebensmittel (Milchprodukte, Mineralwasser.
  • Individuell angepasster Speiseplan.
  • Eventuell Gewichtsmanagement / Bewegungsmanagement.
  • Umgang mit der Ernährungspyramide zur Deckung aller wichtigen Nährstoffe.

Polyzystisches Ovarsyndrom

Definition:
Eine der häufigsten Hormonstörungen der Frau, gekennzeichnet durch Veränderungen an den Eierstöcken, unerfüllten Kinderwunsch und vermehrte Behaarung. Häufig liegt bei den betroffenen Frauen Übergewicht und daraus resultierend eine Insulinresistenz vor, die als wesentliche Ursache für diese Hormonentgleisung angesehen wird.

Diagnostik:
Die Diagnose umfasst unter anderem: körperliche Untersuchung, Status der Geschlechtshormone, Ultraschalluntersuchung der Eierstöcke und Insulinresistenz.

Ernährungstherapie:

  • Ernährungsanamnese zur Erfassung des Ernährungszustandes des Patienten.
  • Ernährungsprotokoll.
  • Kennenlernen der kalorienreichen Lebensmittel unter besonderer Berücksichtigung kurzkettiger Kohlenhydrate.
  • Reduktionskost.
  • Umgang mit der Ernährungspyramide zur Deckung aller wichtigen Nährstoffe unter der Reduktionskost.

Postoperative Ernährung

Definition:
Nach operativen Eingriffen (postoperativ) ist der Körper in einer Stress-Situation, die sich unter anderem in einem erhöhtem Bedarf an Nährstoffen äußert. Nach Operationen am Magen-Darm-Trakt ist unter Umständen die Nahrungsaufnahme oder die normale Darm-Passage behindert, so dass eine besondere Ernährung erforderlich wird.

Diagnostik:
Operationsbericht

Ernährungstherapie:

  • Ernährungsanamnese zur Erfassung der individuellen Aufnahme von Nährstoffen.
  • Ermittlung des Nährstoffbedarfs.
  • Ernährungsprotokoll.
  • Umgang mit der Ernährungspyramide zur Deckung aller wichtigen Nährstoffe.

Pseudoallergien / nicht allergische Lebensmittelhypersensitivität

Definition:
Unverträglichkeiten von Nahrungsmittelbestandteilen, die nicht mit der Bildung von Antikörpern einhergehen (kein immunologischer Nachweis möglich!). Die Unverträglichkeitsreaktionen erfolgen durch eine Freisetzung des Botenstoffes Histamin, was ähnliche Symptome wie bei den Nahrungsmittelallergien hervorrufen kann.

Diagnostik:
Erfassung der Allergie-/Familienanamnese, Führung eines Allergietagebuches, diagnostische Diäten.

Ernährungstherapie:

  • Ernährungsanamnese zur Erfassung der individuellen Ernährung inklusive Allergie-Anamnese.
  • Ernährungsprotokoll/Allergietagebuch.
  • Eliminationsdiät (Weglassen der identifizierten Stoffe, z.b. biogene Amine, Salicylate, etc.).
  • Anschließende Provokationsdiät zur Sicherung der Diagnose.
  • Einführung in die Lebensmittelkennzeichnung/Lebensmittelkunde.
  • Umgang mit der Ernährungspyramide zur Deckung aller wichtiger Nährstoffe (trotz Weglassen bestimmter Lebensmittel).

Rheuma

Definition:
Rheumatische Erkrankungen sind schmerzhafte Veränderungen in einzelnen oder mehreren Gelenken oder im Weichteilgewebe. Sie verlaufen oft schubweise und führen zu Bewegungseinschränkung und zunehmender Gelenkschädigung. Ursachen können unter anderem Autoimmunreaktionen, Infektionen oder Stoffwechselstörungen sein.

Diagnostik:
Die Lokalisation und Art des Schmerzes, Entzündungszeichen am Gelenk und Bewegungseinschränkung geben Hinweise auf die Rheumatische Erkrankung. Laborparameter helfen, die Diagnostik abzusichern.

Ernährungstherapie:

  • Die Ernährungstherapie richtet sich nach der jeweilig diagnostizierten Form der Rheumatischen Erkrankung. Sie beinhaltet immer eine Ernährungsanamnese zur Erfassung der Aufnahme von Nahrungsmitteln, insbesondere jenen, die möglicherweise eine rheumatische Erkrankung begünstigen können.
  • Ernährungsprotokoll.
  • Individuell angepasste Basis-Ernährung für 4-6 Wochen, dann Aufbaudiät.
  • Eventuell Gewichtsmanagement / Bewegungsmanagement.
  • Umgang mit der Ernährungspyramide zur Deckung aller wichtigen Nährstoffe.